Bloggerin Juliane Kau sitzt auf einer Parkbank. Darüber ist ein rosa Banner gelegt mit dem Titel des Artikels: "10 Gründe, warum ich Kommunikation l(i)ebe"

10 Gründe, warum ich Kommunikation l(i)ebe

Ich liebe Kommunikation.
Nicht die glatt gebügelte, nicht die perfekte.
Sondern die, bei der man innehält.
Die, die zwischen Zeilen lebt.
Die, die Mut braucht.
Die, die man nicht immer erklären kann – aber manchmal in einem Blick erkennt.

In diesem Text sammle ich 10 Gründe, warum Kommunikation mein Zuhause ist, warum ich sie lebe und liebe.

1. Kommunikation ist mehr als Sprache

Kommunikation ist Beziehung und Verbindung. Dabei ist es egal, ob wir einem Fremden das erste Mal auf der Straße begegnen und einen flüchtigen Blick tauschen. Oder wir uns zum wöchentlichen Tee oder Kaffee mit Freund:innen oder Familie treffen. Kommunikation findet IMMER statt. Gewollt oder ungewollt. Gesprochen oder nicht.

Kommunikation ist die Verbindung, die wir miteinander eingehen, noch bevor wir den Mund aufmachen. Sie ist die Atmosphäre. Das, was zwischen uns lebt. Es bedarf keiner Worte um miteinander zu kommunizieren. Ein Nicken oder eine Geste reichen aus, um zu verstehen und ein Blick sagt oft mehr, als Worte es je könnten.

2. Das K steht für Katalysator

Kommunikation und ihre Psychologie sind unnachgiebige Trainer und unschlagbare Katalysatoren für die eigene Entwicklung. Sie öffnen den Blick für die eigenen Verhaltensweisen, Muster, Persönlichkeitsmerkmale und Charaktereigenschaften.

Stück für Stück gewinne ich mehr Klarheit über meine Art der Kommunikation sowie über meine eigenen Werte und Erwartungen. Je tiefer ich in die Materie eintauche, desto größer wird ihr Anteil an meinem Leben. Kommunikationspsychologie pulsiert durch meine Adern und fordert mich heraus, meine beste Version zu werden.

3. Klar denken und weich bleiben

Begegnung mit anderen Menschen bergen Potenzial in sich, das sowohl positiv als auch negativ sein kann. Denken wir an Konflikte, so weiß wahrscheinlich jeder was gemeint ist, wenn ich sage, dass uns die Ausgeglichenheit gerne mal verlässt. Wir sind emotional aufgeladen, fühlen uns angegriffen, ärgern uns und suchen die Schuld gerne beim Gegenüber.

Kommunikation und ihre psychologischen Modelle helfen mir dabei Klarheit zu gewinnen. Grade in emotional aufgeladenen Situationen ist es hilfreich auszusteigen und auf die Metaebene zu wechseln. Von dort aus kann ich mir anschauen, was eigentlich grade los ist und kann besser differenzieren: Welche Vorwürfe stehen im Raum? Was erlebt mein Gegenüber grade? Wie fühlt sich die Person? Was ist eigentlich der Auslöser für dieses Schlamassel? Wie kommen wir wieder auf einen Nenner?

Diese Klarheit ist entscheidend dafür, weich zu bleiben für die erlebte Realität des Anderen. Denn: Wir leben alle unsere eigene Realität. Es fehlt häufig an der Demut, auf den Anderen zuzugehen und ihn in seiner eigenen Realität zu respektieren.
Wer bin ich über deine zu urteilen?

4. Reden ist Silber, Zuhören ist GOLD!

Woran denkst du als erstes, wenn du „Kommunikation“ hörst? Wahrscheinlich ans Reden, oder? Das ist richtig, aber nur eine Seite der Medaille. Es geht im Kern um den Austausch von Informationen zwischen zwei Individuen. Doch besteht die große Kunst des Redens nicht im Ausdruck, den Worten und der Sprache, sondern im Zuhören.

Wenn wir zuhören erfahren wir, wie die andere Person denkt und fühlt. Wir haben die Möglichkeit in andere Welten einzutauchen und unseren Horizont zu erweitern. Zuhören ist die Grundlage für Kommunikation und Austausch. Ansonsten wäre es ein Monolog und kein Dialog. Im Dialog liegt die Chance auf wahrhaftige Verbindung, wenn wir bereit sind zuzuhören.

5. Zwischen Schmerz und Heilung

Kommunikation kann weh tun und gleichzeitig heilen.
Ein Satz, ein Blick, eine Geste kann treffen.
Doch genauso kann Kommunikation der Schlüssel zur Heilung sein, wenn wir bereit sind, hinzuhören, nachzufragen und zu fühlen, was wirklich dahintersteckt.

Die meisten Konflikte entstehen meiner Meinung nach dann, wenn Gefühle und Probleme dort abgeladen werden, wo sie nicht hingehören. Wir nehmen es mit zur Arbeit oder nach Hause. Streiten mit dem Chef oder Partner oder lassen unseren Frust an der nächstbesten Person ab ohne uns zu fragen: „Gehört das hier eigentlich hin?“

Wenn wir die Chance nutzen und dem Ursprung unseres Schmerzes nachgehen, entsteht Raum für Heilung.

6. Gute Kommunikation braucht Mut

So unterschiedlich die Motivation hinter der Verbesserung der eigenen Kommunikation auch sein mag: früher oder später wird es ernst! oder eher unangenehm…

Im Seminar, im Internet oder wo auch immer hast du gelernt, wie die Prinzipien von Kommunikation wirken und vielleicht das ein oder andere Kommunikationsmodell kennengelernt. Jetzt ist der unangenehme Moment da, in dem du dich entscheiden musst: Zwischen dem richtigen Weg und dem leichten.

Wenn wir mal ehrlich sind, dann sprechen wir manche Dinge nicht gerne an. Es ist unbequem und unangenehm beispielweise über die eigenen Gefühle zu sprechen oder den Körpergeruch deines Arbeitskollegen. Etwas stört uns massiv, löst Spannungen in uns aus und wir stehen gefühlt kurz vorm Platzen. Treten wir die Flucht nach vorn an und gehen in die Situation rein? Warum sollten wir uns freiwillig in eine unangenehme Situation begeben? Und dann auch noch Anlauf nehmen? Ist doch von vornherein klar, dass es mies wird….

Ich sage dir warum:

Egal welches Szenario dich in deine schlaflosen Nächste verfolgt: Es wird sich erst lösen, wenn du drüber gesprochen und Klarheit reingebracht hast. Und das erfordert MUT!

Gute Kommunikation ist aufrichtig, empathisch und MUTIG!

Juliane Kau

Es braucht Mut über seine eigenen Gefühle zu sprechen in schwierigen Situationen. Es braucht Mut dem Arbeitskollegen respektvoll und empathisch auf den uns störenden Körpergeruch aufmerksam zu machen. Nur ich kann dir versprechen, dass aufrichtige und einfühlsame Kommunikation deinen MUT sowas von WERT ist!

7. Kommunikation ist Verantwortung

Ich sage gerne, dass alles, was mit Psychologie zutun hat, wie ein Schwert des Damokles das über uns schwebt: voller Potenzial, aber auch voller Verantwortung ist. Es kann alles gut gehen, wenn man sich über die eigenen Werte und das eigene Handeln im Klaren ist. ABER man kann auch viel Schaden anrichten aus niederen Beweggründen oder wenn man nicht weiß, was man tut. Verantwortlich zu sein bedeutet im Kern, die Konsequenzen für das eigene Handeln oder Unterlassen zu tragen.

Ich finde, dass Albus Dumbledore es am besten zum Ausdruck bringt, warum Kommunikation auch Verantwortung bedeutet:

„Worte sind meiner nicht so bescheidenen Meinung nach wohl unsere unerschöpflichste Quelle der Magie, Harry!
Sie können Schmerz sowohl zufügen, als auch lindern.“

– Albus Dumbledore

Kommunikation bedeutet Verbindung und Verbindung bedeutet Verantwortung. Verantwortung für mich und mein Handeln genau so wie für mein Nicht-Handeln. Mit der Verbindung zu anderen Menschen treten wir (wenn auch nur für einen kurzen Moment) in ihre Erlebniswelt ein und umgekehrt. Ich möchte dafür sensibilisieren sowohl die eigenen als auch die fremden Grenzen zu respektieren. Viel zu leicht scheinen wir im Miteinander zu vergessen, dass der Mensch gegenüber auch Gefühle und ein Leben hat. Wir sehen nur, was jemand zeigt – nicht, was in ihm vorgeht. Und genau deshalb braucht es Feingefühl. Empathie. Und Verantwortung. Das sollten wir uns bewusst machen. Da ist ein verantwortungsvoller und empathischer Umgang das Mindeste… der Feinschliff kommt später!

8. Nähe beginnt, wo Kontrolle endet

Kommunikation ist kein Mittel zum Zweck. Und schon gar kein manipulativer Shortcut der dich deinen Zielen näher bringt. Kommunikation ist Austausch und Verbindung.

Echte Verbindung beginnt dort, wo wir aufhören etwas oder alles kontrollieren zu wollen. Nähe beginnt, wo Kontrolle endet. Und mit Kontrolle ist auch der perfekt glänzende Schutzpanzer aus Schlagfertigkeit gemeint, der alles und jeden im Umkreis von 5m vor den Kopf stößt. Kontrolle kann sich auch in den Bemühungen äußern, die Gedanken der Anderen über die eigene Person beeinflussen zu wollen.

Nähe entsteht, wenn wir mutig sind und uns zeigen. Mit allem was ist. Mit Gefühlen. Mit Zweifeln. Mit Wünschen und Träumen. Das ist es, was uns zutiefst menschlich macht. Trau dich über das zu sprechen, was dich bewegt. Du wirst überrascht sein, wem es ähnlich geht.

9. Kommunikation ist HALTUNG

Vielleicht hast du es schon selbst erlebt: Du begegnest jemandem, der die Tricks und Kniffe der Kommunikation beherrscht. Und doch fühlt es sich im Gespräch irgendwie… falsch an. Unnahbar. Berechnend. Technisch, eben.

Warum? Weil die Haltung fehlt!

Gute Kommunikation beginnt für mich nicht bei der richtigen Formulierung. Sie beginnt für mich bei der inneren Bereitschaft mich und das was mich bewegt reinzugeben – in das Gespräch. Mich auf meinen Gegenüber einzulassen und gleichzeitig mich mitzuteilen. Ehrlich zuzuhören und NICHT recht haben zu müssen! Aufrichtiges Interesse und dem Gegenüber mit Respekt zu begegnen ist so viel wertvoller als jedes technisch perfekte Gespräch!

Man denke nur an Call-Center, dubiöse (um nicht zu sagen: manipulative) Kommunikationstrainings oder diese schrecklichen Werbeanrufe für was-auch-immer. Diese glatten Gespräche, die seelenlos sind. Aus niederen Beweggründen wie Gier und Profit.
Dabei sind es nicht die technisch perfekten Gespräche, die Menschen wirklich erreichen.

Es sind die ehrlichen Worte aus einer aufrichtigen Haltung heraus, die mein Herz berühren. Die Begeisterung, der Schmerz, die Freude, die Trauer, die Wut – all diese Gefühle machen uns menschlich. All diese Gefühle tragen eine Energie in sich, die wir spüren können. Wenn jemand für etwas wirklich brennt, dann spüren wir das. Wir sehen es am Funkeln in den Augen und hören es in den Worten – in der Art, wie die Person über ihre Leidenschaft spricht. An ihrer Klarheit und Präsenz.

Kommunikation ist nicht das, was ich sage.
Es ist das, wie ich da bin, wenn ich es sage.

10. Das ICH im DU im WIR

Wenn du dich wirklich darauf einlässt, in Beziehung und Verbindung ganz präsent zu sein, dann geschieht Magie.
Magie im Sinne von: Du erkennst dich plötzlich wieder. In deinem Gegenüber. Die Verbindung zwischen den Zeilen ist der Spiegel dessen, was du bist und fühlst. Du siehst dein ICH im DU.

Dass wir Menschen nicht nicht kommunizieren können, haben wir bereits geklärt. Bist du bereit, dich ganz auf dein Gegenüber einzulassen? Dein recht haben wollen abzulegen? Aus deinem innere zu teilen, was sich grade in dir bewegt?
Dann wirst du erkennen können, welchen Anteil DU am WIR trägst. In einer Beziehung – oder welche Form der Verbindung auch immer – entsteht ein Raum zwischen den Zeilen, auf den auch DU Einfluss hat. Das Bewusstsein für das eigene ICH in der Verbindung mit dem anderen DU schafft ein gemeinsames WIR.

Wenn wir das wirklich be-GREIFEN können, ist aus meiner Sicht der Weg frei:

Für mehr Menschlichkeit! Für mehr ICH im DU im WIR!

Schlusswort

Manchmal reden wir. Manchmal hören wir zu.

Und manchmal passiert zwischen zwei Menschen etwas, das sich nicht in Worte fassen lässt.

Vielleicht ist genau das der wahre Grund, warum ich Kommunikation so liebe.

Ich habe 10 Gründe gesammelt – und du?

Was liebst du an echter Kommunikation?
Welche Begegnung hat dich zuletzt berührt?

Schreibe es mir gerne in die Kommentare. Ich freue mich von dir zu lesen!

Handschrift Juliane

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